Hier mein “Schlagabtausch” mit dem fleissigen (klimaskeptischen) Kommentator Doc Mabuse.
Es ging anfangs um EIKE, das Jenaer (klimaskeptische) “Institut”, welches im Wesentlichen aus einem Postfach in Jena besteht. Danach hat sich eine -wie ich denke- lesenswerte Diskussion entsponnen, die symptomatisch für die gängige Klimadebatte ist….. Demnächst gehts weiter….
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Hallo Doc,
Noch ein kleines Rechercheergebnis zu unserer amüsant-sinnlosen Postfachdebatte bzw. dem Besitzer diesselben. Das Postfach wird gleichzeitig vom Jenaer Verlag TvR benutzt. Dessen Eigentümer ist Holger Thuss, gleichzeitig Chef von EIKE. Der wiederum verlegt die ganzen “Klimaschwindel”-Bücher von anderen EIKE-Mitgliedern, für die er auf der EIKE-Webseite wiederum Werbung macht. Thuss ist auch sonst anscheinend ein ganz ordentlicher Vereinsmeier, denn gleichzeitig Mitglied der CDU in Jena, Europachef von CFACT, einer rechtskonservativen US-Lobbybude, weiterhin Vizechef eines dubiosen “Paneuropa-Thüringen”-Vereins. Früher war er Jena-Chef des “Rings christlich-demokratischer Studenten” (RCDS) . Man muss da freilich keine Interessenkonflikte und ideologische Verfilzungen vermuten, aber nur ein Spinner glaubt doch im Ernst, dass es EIKE um sachliche und konstruktive Meinungsbildung geht. EIKE ist eine von der Industrie geschmierte Lobbybude und nichts weiter.
…Schlimmer noch, als sie die “Gegenseite” als Nutzniesser der angeblichen Klimapanik bezeichnen bzw. sich selbst politische/ökonomische/ideologische Unabhängigkeit (Satzung: “Der Verein EIKE verfolgt seinen satzungsmäßigen Vereinszweck unabhängig von politischen Parteien, Religionsgemeinschaften, sonstigen Verbänden, Vereinen und Organisationen.”) bescheinigen.
Wer´s glaubt wird selig. Genauso wie jemand der glaubt, EIKE wäre ein wirkliches Institut (im Sinne einer real existierenden Infrastruktur).
Anyway, auch dir schöne Ostern
Michael
P.S. Wie krieg ich denn solche Smileys in den Text reingebaut?
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Doc Mabuse:
Na ja, Lobbydenken gibt es doch überall und erst recht unter den Klimahysterieschützern.
Alles muss irgendwie finanziert werden, alleine daraus kann man also wohl niemandem einen Strick drehen. Konzentriert man sich auf die Fakten braucht EIKE sich nicht zu verstecken.
Klar, es sind eindeutig Skeptiker-Seiten – und damit ein wichtiger Gegenpol zu der Vielzahl anderer Seiten, die ideologisch nämlich genauso stark beeinflusst sind, nur meist eher unauffällig nach außen hin.
Ich denke das liegt daran, dass Skeptiker wie EIKE halt ein wenig Lärm machen müssen um Gehör zu finden, denn die Gegenseite hat sich in ihrem auf Sand gebauten Elfenbeinturm lange Zeit sehr erfolgreich vor jeder Kritik verschanzt. Vermutlich ist man den Vorschlägen von Futerra’s RulesOfTheGame.pdf gefolgt, sich nicht auf Diskussion mit Skeptikern einzulassen, damit Zweifel in der Bevölkerung gar nicht erst entstehen.
Niemand schreibt wirklich neutral und unabhängig. In der Klimadebatte wohl auch gerade deshalb nicht, weil dieses Thema mehr und mehr zu einer Glaubensbewegung mutiert ist.
Jeder wird von Ideologien geleitet. Ein und dieselbe Pressemitteilung von verschiedenen Journalisten interpretiert bzw. abgeschrieben und mit eigenen Worten ausgeschmückt, verkehrt die Gesamtaussage bekanntermaßen manchmal bis ins Gegenteil. Dass auch Wissenschaftler sich nicht von Ideologien freimachen können, wissen wir ja spätestens seit Climategate.
Eine real existierende Infrastruktur wie ein eigenes Instituts-Gebäude hat EIKE nicht? Nun, wenn das so ist, dann können die “Schmiergelder” ja wohl doch nicht so hoch sein… Offenbar also überhaupt kein Vergleich zu den Milliarden Euro an Forschungsgeldern für all diejenigen, die dem IPCC-Klimakonsens zuzurechnen sind.
Gruß vom Doc
p.s. Die Smileys wurden automatisch generiert aus Semikolon und Klammer zu. Ich teste für Dich mal ein paar Variationen mit und ohne Nase: ,) ,-) 😀
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Hallo Doc Mabuse,
auch wenn du mir die Zeit „raubst“, bist du doch eine Quelle der Inspiration und häufigen Kopfschüttelns….
zu 1. Klar gibt es Lobbydenken überall dort, wo es um Geld geht. Warum „erst recht“ bei den „Klimahysterieschützern“ kapier ich leider nicht, sobald ich mal kurz nachdenke, wie denn diese Welt so im Allgemeinen tickt und wo die Kohle sitzt. Es ist mir wohl entgangen, was für kleine, arme Würstchen die Waffen,- Öl-, Atom-, Ärzte-, Bauern-, Banken-, usw…….Lobbies derweil geworden sind, während die globale Solar- und Windkraft-Mafia wohl die Weltherrschaft übernommen hat… .??? ,-)
Zu2. „Alles muß irgendwie finanziert werden“. Alles und irgendwie? Sorry, aber das ist ein echtes „DrMabuse-Gate“…
Welche Fakten bei EIKE? Ich suche schon dauernd verzweifelt danach!
Zu 4. Lärm macht nicht glaubwürdig, allenfalls populär (siehe Bildzeitung). Ich gebe dir aber recht, dass es in der Wissenschaft auch viele eitle Vögel gibt, die um Posten und Ruhm schachern. Allerdings schützt das die nicht vor Kritik, im Gegenteil. Eine schlechte wissenschaftliche Arbeit abzuliefern kann jederzeit die Karriere beenden, wenn es denn überhaupt publiziert wird. Denn die Konkurrenz sitzt im eignen Lager. Umgekehrt: Wer heutzutage gross rauskommen will, der muss nur das Gegenteil vom Klimawandel beweisen. Das wäre eine echte Sensation. Das Problem: Es gibt den Klimawandel. Das hat man schon vor 1992 festgestellt und deshalb die Klimarahmenkonvention (UNFCC) unterschrieben, zu Zeiten, als es weder das PIK Potsdam, noch ein IPPC noch „Klimahysteriker“ gab….
Zu 4. Vorsicht mit diesen Verallgemeinerungen: Ich schreibe nämlich unabhängig und neutral, habe aber freilich eine Meinung.
Das Wort „Glaubensbewegung“ trifft ja wohl eher auf die Skeptiker zu, denn sie können ihre Meinung durch nichts belegen (Wenn ja, wie und wo?). Die einzige Grundlage ihrer Argumentation sind Verweise auf wissenschaftliche Fehler oder offene Debatten, die eine unbestrittene Realität und Normalität der Forschung sind. Insbesondere Prognosen sind nie 100 % richtig. Aber das behaupten die ja nicht mal selber. Die Klimamodelle beinhalten Szenarien mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten und es gibt noch viele Unsicherheiten, weil die Klimarückkopplungen sehr komplex sind. Dennoch haben sich ältere Modelle bis jetzt sogar als erstaunlich robust erwiesen, auch wenn man nicht das Badewetter vom 3. Juli 2023 berechnen kann. Die physikalischen Grundlagen dieser Modelle kann man jedoch nicht bestreiten, denn man kann sie beobachten, messen bzw. im Labor nachweisen. Dazu gehört nun mal der Treibhauseffekt, die Veränderungen in der Natur, die CO2 Konzentration, die Temperaturen etc.
Was politische Entscheidungen angeht, da geht es um Risikomanagement und deswegen kann man nicht erst handeln, wenn die Kacke am dampfen ist. Man glaubt ja auch nicht erst an Lungenkrebs durch Rauchen, wenn man am Verrecken ist….
Dass die Medien von Übertreibungen und Katastrophen leben, ist leider wahr. Die werden allerdings von beiden Seiten genutzt. Derzeit ist allerdings eher Mode, den Untergang der freien Wirtschaft zu prophezeien, von denselben Leuten, die sich über „Alarmismus“ und „Klimahysterie“ beklagen. EIKE feiert sich übrigens auch selbst, wenn sie mal in einer Zeitung auftauchen, während sie dieselben Zeitungen schmähen, wenn’s mal nicht in den Kram passt .
Zu5. Aha, ich liebe deine inverse Logik. Ich dachte bisher, gerade Schmiergelder lieben Briefkastenfirmen. Und: Ein Gebäude brauchen die gar nicht, weil sie ja nichts weiter machen, als irgendwelche Unsinn auf ihrem Schlafzimmer-PC zusammenzuschreiben und auf ihre Webseite hochzuladen. Das einzig konsistente an deren Artikeln ist, dass sie inflationsartig mit Attributen wie „berühmter Forscher“ und „sensationeller Artikel“ um sich werfen. Einfach lächerlich…..
Ich glaube zwar durchaus, dass es gerade Mode ist, Geld für Klimaforschung zu beantragen bzw. dadurch seine Chancen zu erhöhen . Aber das die Klimawissenschaft reihenweise mit Forschungsgeldern geschmiert wird, ist eine der klassischen Verschwörungstheorien der Skeptikerszene. Das glaubt der Bürger gerne, weil er sich eh dauernd beschissen fühlt….
Die Realität ist: Ein Prof am PIK kriegt sein Gehalt nach irgendeinem Bundestarif, genauso wie der BWL’er oder Kunsthistoriker -und nicht vom IPCC.
Nach derselben Verschwörungslogik hätte es in den USA unter G. W. Bush nur klimakritische Forschung nebst entsprechender Ergebnisse geben dürfen….
Machs gut. michael
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Doc Mabuse:
Meinst Du wirklich, die Basis der Klimaforschung beruht zum größten Teil auf physikalisch gesicherten Erkenntnissen!?
Dann liegst Du ganz klar daneben, denn es handelt sich noch immer lediglich um Theorien, Hypothesen, Modelle, Projektionen (zum Treibhauseffekt komme ich gleich noch).
Es gibt ja noch nicht einmal den viel beschworenen “Konsens” unter Klimaforschern in der dargestellten Form. Eine repräsentative Studie von Kepplinger & Post (googlen) unter deutschen Klimaforschern zeigt deutliche Unterschiede auf.
Wofür benötigt man überhaupt einen solchen Konsens, wenn doch alles wissenschaftlich abgesichert ist? Die Antwort ist: Eben gerade weil es keine unanfechtbaren physikalisch eindeutigen Grundlagen gibt, sondern nur verschiedene immer wieder aufs neue modifizierte Theorien (ich sage hier nur: Wasserstoffrückkopplung).
Du schreibst: “Wer heutzutage gross rauskommen will, der muss nur das Gegenteil vom Klimawandel beweisen. Das Problem: Es gibt den Klimawandel”
Moment, es geht überhaupt nicht um den Klimawandel. Es geht um den noch immer nicht erbrachten wissenschaftlichen Beweis eines anthropogenen Einflusses auf das Klima durch CO2, und um die angeblich daraus resultierenden Katastrophen.
Hier mal ein paar der bekannten Katastrophen-Prognosen:
– Stürme und Hurrikane nehmen bei Erderwärmung zu?
Nein. Sie nehmen ab, und zwar aufgrund sinkender Temperaturunterschiede zwischen Äquator- und Polregionen. Ursächlich für höhere Versicherungsschäden sind: Höhere Versicherungswerte als damals, mehr Menschen die an den Küsten leben. Außerdem werden heute weit mehr Schäden erfasst und in den Medien kommuniziert als damals.
– Der Meeresspiegel steigt besorgniserregend schnell?
Nein. Er steigt bereits seit dem Ende der letzten Eiszeit, also seit bereits 6000-10000 Jahren, um durchschnittlich 1-3mm pro Jahr, dh. ein natürlicher Prozess.
– Die jetzige Erwärmung ist ungewöhnlich schnell?
Nein. Mehrere Phasen mit exakt gleicher Steigungsrate sind für die jüngere Vergangenheit nachweisbar (Phil Jones!). Sehr alte Proxydaten können leider nicht fein genug aufgelöst werden, so dass Vergleichsmöglichkeiten mit der entfernten Vergangenheit nur schwer bis gar nicht möglich sind.
– Das Jahr 1998 war das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen?
Nein. Es war das Jahr 1934.
– Tuvalu und die Malediven versinken?
Nein. Koralleninseln wie die Malediven wachsen mit, wenn der Meeresspiegel steigt. Zudem ist der Meeresspiegel bei Tuvalu seit Jahrzehnten konstant, bei den Malediven sogar gesunken(!) (der Meeresspiegel verhält sich regional unterschiedlich)
– Inseln versanken bereits im Gangesdelta wegen dem Klimawandel?
Nein. Verschiedene geomorphologische Prozesse in dieser Extremregion sind dafür verantwortlich. Inseln wie z.B. “Lohachara” (die als erste Insel galt die aufgrund des Klimawandels versunken ist), stieg bereits 2 Jahre später wieder empor! Insgesamt entsteht im Gangesdelta sogar mehr neues Land.
– Artensterben durch höhere Temperaturen?
Nein. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher, da die Artenvielfalt bei Erwärmung zunimmt.
– Der Eisbär stirbt durch Erderwärmung aus?
Nein. Es gibt ca. heute 5x mehr Eisbären als damals, zudem hat der Eisbär bereits mehrere Warmzeiten überlebt.
– Die Arktis schmilzt “vor unseren Augen”?
Die Arktis nimmt seit 2008 wieder an Größe zu. Sie ist zur Zeit (Angang April) sogar wieder genau so gross wie vor 30 Jahren wie die Satelliten-Vergleichsbilder bei University of Illinois zeigen. Sogar die Konzentration hat deutlich zugenommen. Die Antarktis wird sogar seit Beginn der Messungen 1979 stetig größer.
D.h.: Schon allein diese og. Katastrophen (vom Himalaya-2035-Irrtum und den ganzen IPCC-Fehlern mal ganz zu schweigen) haben sich inzwischen als unhaltbar und sogar gegenteilig erwiesen. Endlich berichten auch Medien wie (Welt, Spiegel, Sueddeutsche und andere). Die Skeptiker waren allerdings schneller…
Zum Punkt: “Alles muss irgendwie finanziert werden”
Ja klar, “Irgendwie” bedeutet natürlich nicht, dass Terror, Betrug, etc. dazugehören. Aber DAS müsste ja wohl selbstredend ganz klar sein!
Zum Punkt: “Welche Fakten bei EIKE?”:
Du Schelm, soll ich jetzt alle möglichen Seiten dort aufzählen? Ich glaube kaum, dass das irgendwas bringt, da du in Bezug auf EIKE einfach viel zu skeptisch bist (hey dann bist Du ja doch ein Skeptiker, irgendwie…)
Zum Punkt, die Skeptiker könnten ihre Meinung durch nichts belegen:
Unsinn. Es gibt mittlerweile allein über 500 peer-reviewed skeptische Studien konträr zur aktuellen Ansicht (kann ich hier Links posten? Ich lasse vorsichtshalber http, dot, slash mal weg: tinyurl com y9jrjaf).
In der Beweispflicht befinden sich allerdings üblicherweise immer diejenigen, die irgendwelche neuen theoretischen Klima-Vorhersagen…Verzeihung: “Projektionen” auf der Basis unbewiesener Grundlagen präsentieren.
Ja, und die wichtigste Grundlage der Klimahysteriker ist der CO2-verstärkte Treibhauseffekt, und gerade der kann im Labor eben nicht(!) nachgewiesen werden. Lediglich eine generelle IR-Aktivität von CO2 lässt sich exerimentell bestätigen. Dies allein hat mit dem Treibhauseffekt insgesamt aber nicht zwangsläufig etwas zu tun, was bei seriösen (Schul-,Uni-)-Experimenten aber normalerweise auch kommuniziert wird.
Für einen wissenschaftlich gültigen Beweis eines CO2 verstärkten Treibhauseffektes würde man mindestens benötigen: eine mehrere km lange Luftsäule mit nach unten hin ansteigenden Druckverhältnissen und Temperaturen, Konvektion Luftverwirbelung usw.
Ohne all das ist ein Beweis eines CO2-getriebenen Treibhauseffektes nicht möglich. Ich zitiere die Deutsche Meteorologische Gesellschaft: “Es ist unstrittig, daß der anthropogene Treibhauseffekt noch nicht unzweifelhaft nachgewiesen werden konnte.”
Zum Punkt: “Ein Prof am PIK kriegt sein Gehalt nach irgendeinem Bundestarif, genauso wie der BWL’er oder Kunsthistoriker – und nicht vom IPCC”:
Natürlich kommen die Forschungsgelder nicht vom Klimarat selbst (obwohl Pachauri eigentlich ja ein paar Kröten locker machen könnte LOL). Mit “dem IPCC-Klimakonsens zuzurechnen” versuchte ich auszudrücken, dass Forscher als Nutznießer der IPCC-Hysterie-Bewegung mit auf das Trittbrett der staatlichen Finanzierung aufspringen. Das gab es auch schon beim Waldsterben, die Analogien zum Klima-Alarmismus sind überwältigend.
Ich denke, Du bist anscheinend sehr engagiert was ich wirklich positiv finde, doch leider nicht richtig informiert. Schade, denn mit Deinem Enthusiasmus wärst Du bei “den Skeptikern” sicherlich sehr willkommen…
Gruß vom doc
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Hi Dr Mabuse,
da hast du aber schön aus irgendeiner Skeptiker-Bibel rezitiert….Alles bekannter kalter Kaffee und größtenteils falsch, irrelevant, aus dem Zusammenhang gerissen bzw. veraltet. Ich kann aus Zeitgründen nicht auf jedes deiner Argumente eingehen, aber schon an ein paar von deinen Beispielen wirst du merken, wie sehr es sich lohnt, skeptischer gegenüber Klimaskeptikern zu sein!
So finde ich es schon mal eine schöne Vorlage, dass du eine altehrwürdige und seriöse Institution wie die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DGM) zitierst. Aber bitte doch nicht ein Statement von 1999!, sondern das aktuellste von 2007. DGM:„Es ist wissenschaftlich gesichert, dass der Mensch in zunehmendem Maß das Klima beeinflusst. Hauptursache ist die Freisetzung langlebiger, klimawirksamer Spurengase…“ ( link)
Damit hake ich mal das Kapitel anthropogener Klimawandel ab.
Jetzt kannst du freilich wieder die große Verschwörungskeule schwingen, aber das widerspricht ja deiner eignen Aussage, dass es gar keinen „viel beschworenen Konsens unter Klimaforschern“ gibt. Eine Verschwörung würde ja nun mal eben jenen Konsens erfordern, nicht wahr? Tatsache ist, es gibt einen wissenschaftlichen Diskurs, wo manche Dinge umstritten sind, andere gelten als eher sicher, manche als bewiesen. Und ständig gibt es neue Erkenntnisse, wie in jeder anderen Wissenschaft auch.
Die Verleumdungsstrategie der Skeptikerlobby hat es leider geschafft, differenziertes Denken abzuschaffen und das (oft berechtigte) Misstrauen der Bevölkerung in jedwede Institution explizit auf die Klimaforschung zu kanalisieren. Und auch klar: Es gibt Fälle von Machtmissbrauch, Betrug, Fälschung. Aber deswegen sind doch nicht tausende unabhängige Publikationen alle falsch!
· Was ist „Wasserstoffrückkopplung“? ???
· „Stürme nehmen ab“:? „Aufgrund sinkender Temperaturunterschiede zwischen Äquator und Pol“? Wo steht so was?
· „Koralleninseln wachsen mit“: Willst du mich veräppeln? Die Riffe draussen um die Inseln rum wachsen freilich und sind eh schon unter Wasser. Aber die Inseln stehen auf toten Kalkgerippen, oben drauf noch eine Schicht Humus, Kokospalmen und Beton. Wie zum Teufel soll das wachsen? Korallen sind Lebewesen!
· Malediven. Meeresspiegel sinkt: ??? Oder hebt sich die Insel? Egal, gibt eine schöne Webseite der University of Colorado, wo die Pegelstände abrufbar sind. Malediven: 75° LONG, 0° LAT. Auch nicht schlecht, die NASA Seite. (link, link)
· „Gangesdelta …neues Land entsteht“: Freilich, wie in den meisten Deltas. Wegen Sedimentation. Was hat das mit Klimawandel und dessen Folgen in der Zukunft zu tun?
· „Kein Aussterben von Arten“: Erstens, Artenbildung verläuft viel langsamer als der derzeitige Klimawandel. Zweitens ist unsere Umwelt ohnehin schon so geschädigt, dass man mit den Verweis auf prähistorische Zeiten und natürliche Bedingungen nicht weiter kommt. Das Artensterben läuft schon derzeit rasend schnell. Klimawandel ist nur noch ein zusätzlicher Faktor.
· „Eisbären, 5x so viele“….: Im Vergleich zu wann? Wo hast du diese Information her? Abgesehen davon-keine natürliche Population von Säugetieren kann sich verfünffachen, es sei denn, sie wurde vorher extrem dezimiert. Und: Der Verweis auf eine vergangene Positiventwicklung besagt gar nichts über befürchtete Bedrohungen in der Zukunft.
· „Die Arktis nimmt seit 2008 wieder zu“: Wieder so eine „Ente“. Du solltest lieber keine Forschungsinstitute als Quelle angegeben. Wenn ich bei der Uni Illinois nachschaue, steht da folgendes: „Sea ice extent averaged over the Northern Hemisphere has decreased correspondingly over the past 50 years.” Es gibt auch ein paar schöne Grafiken. Hier das link.
Ich hoffe, das reicht erst mal…hab einfach nicht genug Zeit. Ich würde gerne unseren Dialog als blogpost verarbeiten. OK?
Und: Bleib mal schön bei deiner Klimabelletristik von EIKE & Co. Du kannst sie ja ruhig als Fakten ansehen. Und ich kann weitere Geheimnisse aus der Wunderwelt der „Klimarealisten“ erfahren, ohne sie selbst recherchieren zu müssen.
Tschüss Michael
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HI Michael,
ich antworte schonmal kurz auf ein paar Punkte, zum Rest komme ich später. Keine Angst, ich werde Dir nicht Deine Zeit stehlen… antworte einfach wenn Du Zeit & Lust hast!
1. WasserDAMPF-Rückkopplung wollte ich sagen: Durch höhere Temperaturen kann Luft mehr Wasserdampf aufnehmen, was zu einem Rückkopplungs-Effekt führt. Wie hoch jedoch der Effekt genau ist, da wird halt mal wieder spekuliert ohne Ende. Aus 1°C möglicher Erwärmung werden so mal eben ganz schnell 4°C zusätzliche Erwärmung gemacht… oder mehr. Und daher eine extreme Ungenauigkeit in den Klimamodellen.
2. Zur Abnahme von Stürmen (Aquätor-Polregionen) habe ich hier etwas aus dem aktuellen Spiegel vom 1.4.2010 (“Die Wolkenschieber”), es gibt aber auch weitere Quellen:
“Physikalisch ist es leicht zu erklären, dass den meisten Weltgegenden gar keine stürmischeren Zeiten bevorstehen. Denn nach den Modellen erwärmen sich die hohen Breiten stärker als die Regionen rund um den Äquator (was auch erklärt, warum der Klimawandel in der Arktis schon so deutlich sichtbar ist). Unterm Strich nehmen die Temperaturunterschiede auf der Planetenoberfläche damit ab – wodurch die Winde sogar schwächer wehen.”
(…)publizierte Landsea gemeinsam mit den Top-Hurrikan-Forschern der USA eine Untersuchung, die endgültig die Luft rauslässt. Ihr Fazit: “Tropische Stürme werden in der Zukunft eher in ihrer Häufigkeit abnehmen oder aber auf einem praktisch gleichen Niveau bleiben.” Die Windspitzen könnten zwar etwas zunehmen; doch das seien “keine wirklich substanziellen Veränderungen”
( Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,686437-5,00.html )
3. Zu den Malediven:
Aus einem Artikel von Wissenschaft.de mit dem Titel “Warum die Malediven nicht verschwinden werden”:
“Korallen-Inseln wachsen mit, wenn der Meeresspiegel steigt. Inselgruppen wie die Malediven im Indischen Ozean brauchen den Meeresspiegelanstieg womöglich nicht zu fürchten: Die Korallen-Atolle wachsen einfach mit, wenn das Wasser steigt, berichten Paul Kench von der University of Auckland in Neuseeland und seine Kollegen in der Fachzeitschrift Geology.
Die Malediven, so fanden Kench und seine Kollegen durch Bohrungen und Altersdatierungen heraus, wuchsen vor 5.000 Jahren auf einem untergetauchten Korallenriff bis über die Wasseroberfläche. Seitdem ist der Meeresspiegel bereits um 2,50 Meter gestiegen, ohne dass die Inseln wieder verschwunden wären.
Gerade solche Ereignisse, die die kleinen Tropeninseln zu gefährden scheinen, tragen wesentlich zu ihrer Rettung bei: Tsunamis und Stürme nagen nicht am Fundament der Inseln, sondern schwemmen Sand und Geröll aus dem Riff aufs Land. Aus diesem Grund ragen Korallenriffe nie höher als etwa 1,50 Meter aus dem Meer heraus – so hoch, wie die höchsten Sturmwellen reichen.”
( Quelle: http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=249034 )
Und hier aus einem anderen Artikel:
“Die Malediven werden nicht untergehen: Der Meeresspiegel steigt weltweit seit längerem, ausser in einigen wenigen Gebieten – darunter die Malediven. Daten deuten darauf hin, dass der Meersspiegel um die Malediven in den vergangenen 50 Jahren sogar um bis zu 30 Zentimeter gesunken ist. “Das war definitiv unerwartet”, sagt Jonathan Overpeck, Direktor des Instituts für die Erforschung des Planeten Erde an der Universität Arizona. Verantwortlich seien vermutlich lokale Faktoren wie Strömungen und Meerestemperatur.”
Allerdings mit einem Manko:
“Kench warnt allerdings, dass sich einige Inseln nicht an den steigenden Meeresspiegel anpassen könnten – ausgerechnet die, auf denen die meisten Menschen leben: Male mit der Hauptstadt und Hulule. Ihre Bewohner müssten wahrscheinlich umsiedeln.”
( Quelle: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/23692660 )
4. Dass es sich um eine “große Verschwörung” handelt, bei der quasi “alle Klimaforscher” ganz bewusst mitmachen, denke ich übrigens nicht! Denn DAS wäre einfach viel zu unwahrscheinlich, ja VÖLLIG unmöglich. Nein, das ganze System hat sich, absolut vergleichbar mit der Situation beim Waldsterben, mehr oder weniger selbst aufeinander eingespielt, bzw. selbstorganisiert. Forschungsgelder können mächtiger sein als manche Lobby! Einige Forscher wie bei der CRU als harter Kern, die als Fachkollegen stets zusammenhalten und bedingt durch den politischen Auftrag kein Interesse an sinkenden Temperaturen haben, quasi eine Art “ungeschriebenes Gesetz”.
Keith Briffa schrieb in einer der gehackten eMails: “I know there is pressure to present a nice tidy story as regards ‘apparent unprecedented warming in a thousand years or more in the proxy data’ but in reality the situation is not quite so simple.”.
5. Zum Artensterben:
Ja, WENN der Klimawandel sich tatsächlich so dramatisch schnell vollziehen WÜRDE (das es hier allerdings große Probleme aufgrund von zusätzlichen Umweltschäden geben könnte, dem stimme ich zu). In den letzten 15 Jahren stieg die Temperatur nur unsignifikant (Phil Jones, http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8511670.stm). Nach einem außergewöhnlich schnellen Klimawandel sieht das für mich ehrlich gesagt nicht aus. Zudem gab es wie bereits erwähnt auch schon Phasen mit gleicher Steigerungsrate. Die Zukunfts-Projektionen halte ich für viel zu variabel, unglaubwürdig und deshalb wenig hilfreich.
Artikel dazu: http://www.welt.de/debatte/article6692778/Der-Klimawandel-ist-Tieren-und-Pflanzen-schnuppe.html
6. Zum Treibhauseffekt:
Du hast aus der “Stellungnahme der DMG zur Klimaproblematik” von 2007 zitiert. Darin geht es überhaupt nicht um den Treibhauseffekt. Dieses Schreiben ist zudem “aufbauend auf Aussagen des IPCC” entstanden, so wie offenbar sämtliche weiteren Schriftstücke der DMG nach 1999. Es enthält alarmistische Aussagen wie “Anstieg des Meeresspiegels um 7m durch komplettes Abschmelzen des Grönlandeises” (dies würde mindestens mehrere Jahrhunderte bis ein Jahrtausend dauern) sowie “da nur unzureichend bekannt ist, wo die kritischen Schwellen liegen, müssen wir den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Ende des Jahrhunderts drastisch reduzieren” (nichts genaues weiss man nicht, aber handeln müssen wir trotzdem und dazu noch drastisch), d.h.: Die IPCC-typischen Übertreibungen & politische Aussagen von einem nicht-politischen Verein wie der DMG! Dazu brauche ich also noch nichtmal die “große Verschwörungskeule” rausholen, denn es ist schlicht eine politische Stellungnahme.
Das Wort “Treibhauseffekt” wird darin nicht 1x erwähnt. Zum Treibhauseffekt selbst existiert bei der DMG noch immer lediglich die von mir zitierte Stellungnahme aus dem Jahr 1999. Warum das? Die Antwort ist: Weil der Treibhauseffekt im Ganzen wissenschaftlich noch immer nicht bewiesen werden konnte! Inwieweit IR-aktive Gase tatsächlich einen bedeutenden Einfluss auf die bodennahen Temperaturen in einem komplexen, nichtlinearen System haben, ist nämlich nach wie vor völlig unklar! Inwieweit der anthropogene Anteil tatsächlich zur Temperaturerhöhung beträgt, und ob daraus Katastrophenszenarien abgeleitet werden können, ist nicht geklärt.
Du machst es Dir ja sehr leicht den Punkt “anthropogener Klimawandel durch CO2″ einfach mal eben als Tatsache abzuhaken. Wie wohl die meisten Forscher, die sich sich mit dieser entscheidenden Grundsatzfrage (verständlicherweise) nicht auch noch zusätzlich belasten wollen. “The science is settled” sagen diejenigen, die der Frage aus dem Weg gehen möchten. Ironisches Zitat hierzu: “Doch doch, gesicherte Erkenntnisse gibt’s haufenweise in der Klimaforschung! Die meisten sind sogar ein paar Jahre gültig…”
7. Zum Gangesdelta:
Was das Beispiel mit dem Klimawandel zu tun hat, habe ich anhand von “Lohachara” bereits beschrieben: Nichts, das ist ja gerade der Witz! Es ist wie Du auch sagst: Inseln entstehen dort z.T. durch Sedimentation. Dieselben Inseln verschwinden z.T. durch Erosionseffekte. Erzähl das aber bitte mal der Presse, denn alle Jahre wieder versinken solche Inseln im Gangesdelta angeblich “wegen des Klimawandels”. Es ist ein Running-Gag! Es wurde sogar schon eine sog. “Lohachara-Skulptur” an Oskar-Preisträger verliehen, als Symbol gegen den Klimawandel. Nur zwei Jahre später stieg Lohachara auf einmal wieder empor und befindet sich nun wieder bis zu 90cm über dem Meeresspiegel!
Erst kürzlich “versank” dort eine weitere Insel namens “New Moore Island” (auch “South Talpatti” genannt), und abermals wurde berichtet, schuld daran habe wohl der Anstieg des Meeresspiegels durch den Klimawandel. “South Talpatti” entstand übrigens erst 1970, nach einem Zyklon!
8. Zur Arktis:
Mein Hinweis zur Arktis war korrekt. Ich habe die Satellitenbilder von Anfang April 2010 mit Anfang April 1980 verglichen. Da gibt es kaum einen Unterschied, aber…sieh doch selbst: http://igloo.atmos.uiuc.edu/cgi-bin/test/print.sh?fm=04&fd=07&fy=1980&sm=04&sd=07&sy=2010
Natürlich zeigt dieser Vergleich nur einen aktuellen Schnappschuß. Jedoch zweifellos ein positiver Trend, der zudem offenbar von den Modellen nicht vorhergesagt wurde (wie auch manches andere nicht). Ich vermute allerdings, dass die Arktis im Sommer 2010 wieder kleiner sein wird als im Sommer 1980. Doch wirklich wissen kann das niemand. Den Start von Cryosat-2 habe ich live verfolgt. Drei bis max. fünf Jahre soll die “fliegende Hundehütte” ja nun die Pole vermessen. Länger wäre besser, aber dann müsste wohl jemand rauf zum Nachtanken für die Manövrierdüsen….
9. Eisbären:
Die Population stieg von ca. 5.000 Exemplaren in den 50er Jahren auf mittlerweile ca. 25.000. (viele Quellen, u.a. Wikipedia: Eisbär). In den 1950er-60er Jahren waren sie allerdings durch Jagd stark dezimiert, wie Du richtig angedeutet hast.
Sie werden auch heute noch geschossen und dennoch sind es z.Zt. etwa 25.000 Exemplare. Sie sterben durch Patronenkugeln, nicht durch den Klimawandel. Zu Deiner Bemerkung, dass sie durch Eisschmelze in der Zukunft evtl. bedroht seien: Das ist ja genau der Punkt. Sämtliche Prognosen sind immer nur in die Zukunft gerichtet und gehen dabei von den üblichen zweifelhaften Klimamodellen aus. Außer den Jägern gibt es real und aktuell meines Wissens keine Probleme für die Eisbären.
Ich hoffe, Du merkst inzwischen, dass ich sehr wohl des Diffenzierens fähig bin. Eine “Skeptikerbibel” o.ä. wie Du schreibst benutze ich nicht. Auch lese ich nicht nur die einschlägigen Skeptikerseiten. Ja, ich bin sogar skeptisch gegenüber manchen Skeptikern, so wie sich das für einen waschechten Skeptiker einfach gehört!
Noch sehr viel skeptischer bin ich allerdings gegenüber denjenigen, die behaupten “es gibt keine Zweifel-CO2 ist schuld!”,”die Wissenschaft ist sich einig” oder “die Modelle sind zuverlässig”. Für ein chaotisches, komplexes und nichtlineares System sind solche Aussagen falsch und unseriös. Durch sie entstand ja überhaupt erst die breite Skepsis gegenüber der Klimaforschung – das Problem ist also hausgemacht!
Die Klimaforschung hat ja eine Daseinsberechtigung, aber längst nicht in ihrem heutigen völlig überzogenen Ausmaß. Dass sich das Klima ständig wandelt, und zwar auch ganz ohne anthropogenen CO2-Anteil (siehe Mittelalterliche Wärmeperiode), ist klar. Dass wir unsere Umwelt nicht weiter überstrapazieren, überfischen, den Regenwald nicht weiter abholzen dürfen, etc. ist auch klar. Das aber WIR uns an das Klima anpassen müssen und nicht umgekehrt, DAS halte ich für den entscheidenden Punkt. Maßnahmen wie z.B. Deichbau sind natürlich immer sinnvoll, denn der Meeresspiegel steigt bekanntlich seit dem Ende der letzten Eiszeit. Jedoch der Kampf gegen CO2 und die Warnungen vor angeblichen schweren Klimakatastrophen, DAS ist alles bloss (politischer) Unsinn, sowie reine Panikmache, aus verschiedenen Gründen.
Gruß vom Doc
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Hallo Doc,
danke für die Recherchearbeit. Langsam wird es spannend.
zu 1. Du hast völlig recht, die Wasserdampfrückkopplung + Wolkenbildung ist die größte Unsicherheit aller Modelle. Jedoch ist genau das eine wissenschaftliche Erkenntnis, die jeder akzeptiert und ein Beleg dafür, dass die Klimawissenschaft eben ihre Schwächen und Grenzen kennt und diese nicht aus ideologischen Gründen „versteckt“. Auch genau deswegen liegen die Szenarien zwischen 1.5 und 4 °C. Deswegen ist es auch populistisch zu sagen, „Aus 1°C möglicher Erwärmung werden so mal eben ganz schnell 4°C zusätzliche Erwärmung gemacht“.
Es gibt einfach ein Risiko, mit dem man umgehen muß. Und da das Klimasystem träge reagiert, können wir nicht erst warten, bis wir genau Bescheid wissen. Im übrigen: Die Modelle sind sogar eher konservativ, also möglicherweise untertrieben statt übertrieben. Denn aufgrund der großen Unsicherheiten hat man ein paar „schnelle“ Rückkopplungen (tipping points) wie Methanausgasung von Permafrostböden, Austrocknung des Amazonas etc. gar nicht mitberechnet. Jedoch könnten gerade diese den Klimawandel drastisch beschleunigen. Wäre die Wissenschaft „alarmistisch“, dann würden die das alles in die Modelle reinpacken.
zu 2. Stürme: Darüber gibt es eine wissenschaftliche Kontroverse. C. Landsea wurde von Kerry (Nature 436, 2005) und Webster (Science 309, 2005) widersprochen. Ich glaube also erst mal gar nichts und warte ab.
Der “Spiegel” ist einfach auf die derzeitige klimaskeptische Modewelle aufgesprungen.
Deshalb: Grundsätzlich erst mal Vorsicht, wenn du aus irgendwelchen Zeitungen der Tagespresse zitierst, zumal nur selektiv. Der Spiegel hat auch haufenweise Artikel pro Klimawandel. Wie du ja selbst gesagt hast, „Ein und dieselbe Pressemitteilung von verschiedenen Journalisten interpretiert bzw. abgeschrieben und mit eigenen Worten ausgeschmückt“.
zu 3. Inseln: Na das ist eine schöne Nachricht, dass die kleinen Atolle nicht absaufen. Jetzt ist mir auch klar, wie das funktionieren soll. Tatsache bleibt aber, dass der Meeresspiegel steigt und wohl kaum alle Küstenlinien so schön mitwachsen werden, genauso wenig wie die ganze menschliche Infrastruktur an den Küste. Dieses kleine „Manko“ ist halt das eigentliche Problem.
Hierzu auch noch etwas grundsätzliches zu unserer Debatte. Wir sollten irgendwelche Beispiele punktueller, lokaler oder kurzfristiger Natur aus dem „Verkehr“ ziehen. Die werden zu oft für „Alarmismus“ auf der einen Seite bzw. „Klimaleugnung“ (doofes Wort) missbraucht. Das geht an der Thematik komplett vorbei und kommt zudem oft aus der „Krautpresse“. You agree?
zu 4. Artensterben: Dazu meine ganz persönliche Meinung als Biologe. Ich denke auch, das derzeitige Artensterben geht auf Kosten der “klassischen” Umweltzerstörung. Ob und welche Klimaeffekte es gibt oder geben wird, ist schwer abschätzbar. Mein Verstand sagt mir, dass Ökosysteme, die sehr komplex und sensibel sind, wohl durchaus sehr gefährtet sind. Z.B. Korallenriffe und Regenwälder. Der Ausfall nur weniger Arten kann dort in einer Art Kettenreaktionen viele andere mit sich reissen. Um den deutschen Wald mach ich mir keine Sorgen.
P.S. Habe das link zu Phil Jones nicht aufgekriegt. Bin allerdings auch etwas „entsetzt“, dass du ausgerechnet denjenigen zitierst, der doch angeblich nur gefälscht hat….Sorry, aber das ist die typische Logik der Klimaskeptiker. Man beruft sich wahlweise auf Forschungsergebnisse, wenn sie passen und verdammt sie als Ideologie, wenn sie nicht passen.
P.S.S. Artikel aus der „Welt“ ignoriere ich grundsätzlich wg. Springer-Verlag ….
zu 6. Treibhauseffekt. Das ist der eigentliche Knackpunkt. Weder du noch ich können wirklich beweisen, was nun stimmt. Wir sind also dazu verdammt, etwas zu „glauben“. Insofern sind wir alle irgendwie „Gläubige“ der einen oder anderen Seite der Klimadebatte.
Ich halte die Treibhaustheorie deswegen für plausibel, weil sie a) von einer Mehrheit der Wissenschaft anerkannt wird b) weil die Meinung von Forschungsinstituten vertreten wird, die auch schon vor der Klimadebatte als seriös und professionell galten c) weil diese Meinung in qualitativ hochwertigen und anerkannten Journalen (wie Nature und Science) publiziert wird d) weil es keinen seriösen, gegenteiligen Beweis gibt e) weil ich es für unwahrscheinlich halte, dass die derzeitigen Klimaveränderungen „rein zufällig“ und natürlich ablaufen, zumal so schnell und vor dem Hintergrund des messbaren CO2-Anstiegs f) weil viele Klimaskeptiker-„Wissenschaftler“ offen oder verdeckt von der „Fossilindustrie“ gesponsert werden und damit einen viel stärkeren Interessenskonflikt unterliegen als die „normale“ Wissenschaft, die allenfalls untereinander um Forschungsgelder rangeln und deren Geldgeber ja oftmals auf einer politisch völlig anderen Seite stehen (z.B. Bush-Regierung vs. NASA). Zumal es durch deren Konkurrenz + anonyme peer-review einen quasi „natürlichen“ Kontrollmechanismus gibt, dem sich die Skeptikerseite selten aussetzen muss g) weil die meisten Klimaskeptiker überhaupt keine Expertise als Klimatologen o.ä.haben, sondern aus der Wirtschaft kommen und ökonomischen Paradigmen folgen h) weil es mir einfach auch logisch erscheint, dass es nicht ohne Effekte bleibt, wenn die Menschheit in 100 Jahren in die Luft pustet, was über Jahrmillionen in die Erde versenkt wurde.
Und selbst wenn die ganze Treibhaustheorie falsch sein sollte- die geforderten Klimaschutzmaßnahmen sind auch im Sinne von klassischen Umweltschutz sinnvoll (z.B. Konsum reduzieren, Wälder schützen, Energie sparen, Öl-/Kohleförderung aufgeben etc.). Das „Risiko“, Klimaschutz zu betreiben, obwohl es doch keinen anthropogen Klimawandel gibt, ist doch viel geringer als das Risiko, es zu unterlassen und dann doch die Kacke am Dampfen zu haben.
Zusätzlich macht es auch ökonomisch/strategisch Sinn, Technologien zu verwenden, die nicht auf begrenzten Ressourcen basieren, aus korrupten und instabilen Ländern kommen und endlos Milliarden für Importe zu verschwenden, statt mit lokaler und unbegrenzt verfügbarer Energie lokale Jobs zu schaffen, energetisch autark zu sein und zeitgemäße Technologien zu verwenden.
zu 7. Gangesdelta + “Lohachara“: Irrelevant im Sinne der Klimadebatte. Wahrscheinlich die Sorte Informationen, die “Alarmismus” schürt. Halt aus der Presse. Einig sind wir uns ja beide, dass der Meeresspiegel steigt. Je nachdem wie hoch und wie schnell, wird das Konsequenzen haben oder halt nicht. Ist ja ganz simple Logik. Eine einzelne Insel ist –wie schön in deinem Beispiel gezeigt- kein Beleg für gar nichts.
zu 8. Arktis. Leider nicht korrekt. Du hast deinen entscheidenden Fehler selbst gesagt: „Aktueller Schnappschuss“. Und demnach mitnichten ein „zweifellos positiver Trend“. Hier noch mal das link , sowie die Erklärung: „The largest change has been observed in the summer months with decreases exceeding 30%. Decreases observed in winter are more modest. “ Der Rückgang des Sommereises ist das Problem, nicht der Winter. Und nicht nur die Fläche,sondern auch die Eisdicke (also das Volumen).
zu 9. Eisbären. Klar werden vermutlich die meisten schlicht abgeknallt. Das schliesst jedoch nicht aus, dass sie durch Eisrückgang ihr Habitat verlieren bzw. hungern, weil das Eis zu dünn zum Jagen ist. Dadurch werden sie vermutlich nicht Austerben, aber es ist halt ein trauriges Symbol dessen, was uns noch so bevorsteht.
Sehr schön, dass du auch dafür bist, die Umwelt nicht überzustrapazieren. Im grundsätzlichen Ziel sind wir uns also einig!
Das wir uns an das Klima anpassen müssen ist wohl wahr. Die Frage ist, ob wir es überhaupt können, wenn es so schnell geht, wie prognostiziert. Es ist der irrige Gedanke des modernen Menschen, wir hätten alles technisch im Griff und haben uns von unseren natürlichen Lebensgrundlagen unabhängig gemacht. Aber wenn wichtige Ökosysteme kollabieren, die Wetterextreme sich verstärken, die Landwirtschaft in gossen Erzeugerländern nicht mehr genug Erträge bringt, wenn das Meer tatsächlich stärker ansteigt….was zum Henker wollen wir dann machen? Deiche um ganz Asien rumbauen? Vermeiden von Klimawandel ist billiger und auch ethisch korrekter, weil er zuerst die trifft, die sich eben nicht anpassen können.
Ok, das war wieder ein hartes Stück Arbeit. Vielleicht sollten wir die eine oder andere Minimaldebatte wie die Eisbären oder die Inseln einfach beenden. Zuviel Worte für wenig Inhalt. Wie du willst, ist nur ein Vorschlag….
Tschüss Michael :.)
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HI Michael,
alles auf einmal schaffe ich zeitlich nicht so schnell zu beantworten. Aber hier schon mal zu den Punkten 1-4:
1. Wasserdampfrückkopplung:
Du schreibst: “(…)können wir nicht erst warten, bis wir genau Bescheid wissen” und “…populistisch zu sagen, „Aus 1°C möglicher Erwärmung werden so mal eben ganz schnell 4°C zusätzliche Erwärmung gemacht“.
Gerade auf solche unwahrscheinlichen Worst-Case Szenarien stürzen sich aber bekanntlich die Medien, und leider auch die Politik. Unrealistische Darstellungen wie der “Kölner Dom unter Wasser” bleiben bevorzugt in den Köpfen hängen. Besonders Schellnhuber sorgt gerne für eine Manifestierung solcher Eindrücke, sowie maßlos überzeichnete lächerliche Videos wie Kopenhagen COP15 “Please help the world” (YouTube). Wir dürfen unsere Entscheidungen aber nicht nur auf theoretisch mögliche aber äußerst unwahrscheinliche Katastrophenszenarien ausrichten, denn an dieser Stelle vorschnell investiertes Geld, Zeit, Energie und Ressourcen fehlen sofort und spürbar an wichtigerer Stelle (u.a. auch beim direkten, echten Umweltschutz)
Ob die aktuellen Naturkatastrophen tatsächlich auf dem Klimawandel beruhen, scheint mir anhand Meldungen wie dieser hier mehr als fraglich:
“(…)dass diese Untersuchung damals noch gar nicht begutachtet und publiziert worden war, als das IPCC sie übernahm…Denn ein Jahr später erschien die besagte Studie – allerdings mit einem diametral entgegengesetzten Ergebnis. “Wir finden nur unzureichende Belege für einen statistischen Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und wachsenden Verlusten durch Katastrophen”…”
Quelle: http://www.wissenschaft-online.de/artikel/1020270
Du schreibst, die Modelle seien eher “sogar noch zu konservativ”.
Klares Nein. Das Gegenteil ist der Fall: Die Prognosen der Vergangenheit mussten meist wieder nach unten korrigiert werden. Und: Sobald auch nur der Hauch einer Chance auf eine alarmistischere Darstellung besteht, wird das so schnell wie möglich gemacht. Wie zuletzt bei der zurückgezogenen und neu erstellten Studie zum möglichen Anstieg des Meeresspiegels. Die Fehler im IPCC-Bericht der WGII tendieren allesamt zum Alarmismus. Hier ist also klar ein System erkennbar.
Du schreibst: “…(tipping points) wie Methanausgasung von Permafrostböden, Austrocknung des Amazonas etc. gar nicht mitberechnet.”
Unbekannte Größen haben in einer ernstzunehmenden Berechnung nichts verloren. Anderenfalls wäre Alarmismus ja sogar systemimmanent, da man es schliesslich IMMER mit irgendwelchen unbekannten Faktoren zu tun hat! Es bleibt also nur eine vernünftige Alternative: Das entsprechende Wissen erlangen!
Zu den Permafrost-Böden in Sibirien gibt’s hier ein kleines Video: http://www.youtube.com/watch?v=EZ9JWhJ13W8
2. Stürme:
Du schreibt: “Ich glaube also erst mal gar nichts(…)”
Ok, eine skeptische -und zugleich wissenschaftliche- Grundeinstellung. Aber…wie lange genau willst Du warten? Landsea-Studie: Dass Stürme durch den Kontrast von warmen und kalten Zonen entstehen ist physikalisch jedenfalls plausibel. Aber jeder neuen nicht-alarmistischen Klimastudie wird anscheinend möglichst schnell wenigstens 1x widersprochen. Auf diese Weise will man unliebsame Studien aus dem IPCC-Report heraus halten. Neue Theorien und Erkenntnisse wie z.B. “Wolkenbildung durch kosmische Strahlung” von Henrik Svensmark versuchte man jahrelang auf Krampf rauszuhalten (Arte: Das Geheimnis der Wolken), da sie den behaupteten anthropogenen Anteil enorm schmälern würden.
3. Inseln:
Du schreibst: “Wir sollten irgendwelche Beispiele punktueller, lokaler oder kurzfristiger Natur aus dem „Verkehr“ ziehen. Die werden zu oft für „Alarmismus“ auf der einen Seite bzw. „Klimaleugnung“ (doofes Wort) missbraucht. ”
Sich möglichst nicht auf Kleinkram und Sonderfälle zu konzentrieren, da stimme ich zu. Grundsätzlich aussperren lässt sich aus einer Diskussion gerade beim Thema Klima aber eher rein gar nichts. Insbesondere weigere ich mich beispielsweise, die “globale Durchschnittstemperatur” über den Stellenwert der einzelnen Klimazonen zu stellen, denn nur um die geht es ja letztlich.
4. Artensterben bzw. Phil Jones:
Du schreibst: “…”entsetzt”, dass du ausgerechnet denjenigen zitierst, der doch angeblich nur gefälscht hat…typische Logik der Klimaskeptiker. Man beruft sich wahlweise auf Forschungsergebnisse, wenn sie passen und verdammt sie als Ideologie, wenn sie nicht passen.”
Das mag in manchen Fällen sicher zutreffend sein. Jedoch geht es bei diesem Link auf das BBC-Interview mit Phil Jones ja zugleich darum aufzuzeigen, dass gerade ER als “Top-Alarmist” diese Aussagen zur Temperaturentwicklung gemacht hat! U.a. Aussagen, die schon länger bekanntes Skeptikerwissen sind. Außerdem: Da Jones “berufsbedingt” zum Alarmismus neigt, kann der Link nicht einfach mit dem Hinweis auf “Skeptiker-Meinung” o.ä. abgetan werden.
Beim defekten Link war bloss eine Klammer hinten mit rangerutscht. Hier nochmal der Link für das legendäre BBC-Interview mit Phil Jones:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8511670.stm
6. Treibhauseffekt:
Du schreibst: “…sind wir alle irgendwie “Gläubige” der einen oder anderen Seite der Klimadebatte.”
Im Grunde der wichtigste Punkt. Auch die Forscher bilden da nämlich keine Ausnahme. Klimaforschung ist einfach viel zu komplex. In Bezug auf CO2 sprach Schellnhuber einmal (offenbar aus politischen Gründen) von “linearen Zusammenhängen”, dh. einem angeblichen direkten Einfluss auf die Temperatur. Aber: In einem nichtlinearen chaotischen System wie dem Klima ist die Wirkung eines Einzelfaktors in der Masse der sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren letztlich immer nur relativ.
Du schreibst: “…halte die Treibhaustheorie deswegen für plausibel, weil…sie a) von einer Mehrheit der Wissenschaft anerkannt wird…von Forschungsinstituten vertreten wird, die auch schon vor der Klimadebatte als seriös und professionell galten…in qualitativ hochwertigen und anerkannten Journalen (wie Nature und Science) publiziert wird d) weil es keinen seriösen, gegenteiligen Beweis gibt…”
Mehrheiten bilden sich im Wissenschaftsbetrieb ja genau wie Anderswo, dh. aus sozioökonomischen Gründen, Suche nach Anerkennung, Gruppenzwang bzw. Herdentrieb, Lobbydenken, und auch aus politischen Gründen.
Parallelen in Bezug auf das Verhalten der ach so seriösen Wissenschaft sind insbesondere beim “Waldsterben” z.T. 1:1 vorhanden. Man erschreckt regelrecht beim Erkennen der vielen Gemeinsamkeiten in diesem Artikel: http://www.zeit.de/2004/51/N-Waldsterben
Wenn beispielsweise ein Geologe oder Ozeanograph Klimaforscher wird, kann er den Einfluss von CO2 auf die Temperaturen der Erde nur als vorgegebenes Grundwissen annehmen, obwohl dieser Zusammenhang tatsächlich nie bewiesen werden konnte. Wie bereits erwähnt: Lediglich eine IR-Aktivität von CO2 lässt sich experimentell beweisen. Wer auch immer behauptet, dies wäre bereits ein Beweis für den Treibhauseffekt, hat entweder keine Ahnung oder er lügt, dass sich die Balken biegen. An der Aufrechterhaltung des jetzigen Treibhausmodells haben mehr und mehr Berufsgruppen ein existenzielles Interesse, daher wird dieses Modell schon ganz unbewusst verteidigt.
Als Wissenschaftler muss man jedoch immer bereit sein Theorien über den Haufen zu werfen. Diese prinzipielle Bereitschaft erkenne ich bei der IPCC-nahen Klimaforschung nicht. Henrik Svensmark z.B. kann da ein Lied von singen. Lieber werden die Klima-Modelle an anderer Stelle angepasst, anstatt jemals die (unbewiesenen!) Grundlagen in Frage zu stellen.
Erscheint eine Arbeit wie die von Gerlich & Tscheuschner, die den Treibhauseffekt falsifiziert, oder wie die Arbeit von Svensmark, dann wird von Rahmstorf und Co. sogleich ein Sonderkommando zur Ausarbeitung eines Widerspruchs zusammengestellt: http://tinyurl.com/yfszmap
Hier ein kleiner FAZ Zeitungsausschnitt über Rahmstorf (PDF): http://tinyurl.com/y4o3t7b
Du schreibst: “..ich es für unwahrscheinlich halte, dass die derzeitigen Klimaveränderungen “rein zufällig” und natürlich ablaufen, zumal so schnell und vor dem Hintergrund des messbaren CO2-Anstiegs”
Ursächlich sind nach meiner Überzeugung natürliche, zyklische Phänomene. Ob die Steigerungsrate wirklich “schneller als früher” verläuft lässt sich erst sagen, wenn man die früheren Temperaturen auch wirklich ganz genau und fein genug aufgelöst kennt. Doch gerade hier wurde ja nachweislich viel vertuscht und manipuliert.
Die MWP z.B. war global sehr wahrscheinlich wärmer als heute. Dass die Hockeystick-Kurve von M.Mann manipuliert wurde, um die Zeit vor 1900 statistisch glatt zu bügeln, wurde von McIntyre längst nachgewiesen. Ja, und die Rohdaten für den Hockeystick hat Jones nach eigener Aussage “verschlampt”(!). Ja, wie glaubwürdig ist das denn, ich bitte Dich?
Fraglich ist auch die Korrektheit seiner Homogenisierung, hier gab es einige sonderbare Temperatursprünge, die zusammen mit anderen Daten innerhalb der nächsten Jahre von Grund auf überprüft werden sollen, um das Vertrauen in die Klimaforschung wiederherzustellen (Spiegel). Und ich erinnere in diesem Zusammenhang nochmals an das bereits erwähnte Zitat von Briffa…
Mit der folgenden Grafik zum Meeresspiegel-Anstieg an der Nordseeküste sollten sich ebenfalls Rückschlüsse auf die Temperatur ziehen lassen. Im unteren Bild erkennt man identische bis steilere Steigerungsraten für die Jahre 500-200 v.Chr., 0-250 n.Chr, sowie 1000-1300 n.Chr.: http://klimakatastrophe.files.wordpress.com/2008/10/nordseepegel.jpg
Du schreibst: “…viele Klimaskeptiker-”Wissenschaftler” offen oder verdeckt von der “Fossilindustrie” gesponsert werden und damit einen viel stärkeren Interessenskonflikt unterliegen…”
Vergiss nicht: Heute hat der Klimaschutz eine Riesenlobby, mit den entsprechenden Auswüchsen. Da es nun einmal für beinahe alles eine Lobby gibt, ist es doch im Grunde bedeutungslos wer denn nun von wem gesponsert wurde, sofern am Ende nachprüfbare Forschungsergebnisse dabei herauskommen. Nach mittlerweile 25jähriger Geschichte der Klimadebatte hat sich das Blatt inzwischen ohnehin längst gewendet.
Du schreibst: “…die meisten Klimaskeptiker überhaupt keine Expertise als Klimatologen o.ä.haben…”
Wie gesagt: Klimatologe ist ja kein Ausbildungsberuf. Ein Geologe oder Ozeanograph etwa der Klimatologe wird, hat von Physik immer noch keine Ahnung, um es mal überspitzt auszudrücken. Klimaforscher sind keine Übermenschen. Hoch- und sogar höherqualifizierte “nicht-amtliche” Klimaforscher wird es mittlerweile so einige geben.
Lubos Motl z.B. ist auch kein Klimaforscher, hat aber durchaus einiges zum Thema sagen: http://tinyurl.com/y6esnlz
Du schreibst: “…es mir einfach auch logisch erscheint, dass es nicht ohne Effekte bleibt, wenn die Menschheit in 100 Jahren in die Luft pustet, was über Jahrmillionen in die Erde versenkt wurde.”
Das klingt vielleicht plausibel, ist aber in Bezug auf die Temperatur keinesfalls “logisch”, da ein kausaler Zusammenhang hier ja überhaupt nicht bestehen muss. Kein wissenschaftliches Argument.
Du schreibst: “Das “Risiko”, Klimaschutz zu betreiben, obwohl es doch keinen anthropogen Klimawandel gibt, ist doch viel geringer als das Risiko, es zu unterlassen und dann doch die Kacke am Dampfen zu haben.”
Meine Überzeugung ist: Der Mensch kann zwar die Umwelt, aber nicht das Klima schützen. Ein “Risiko den Klimaschutz zu unterlassen” existiert daher nicht. Was denkst Du, was der Klimaschutz uns alle kostet? Die Kosten der Finanzkrise sind ein bescheidener Witz dagegen! Unsere Mittel sind begrenzt, wie bereits erwähnt. Das, was man in Klimaschutz investiert, ist für den Umweltschutz VERLOREN. Kannst Du als Biologe und Umweltschützer das verantworten?
Viele Umweltschützer haben vermutlich einfach Angst, den Klimaschutz-Gedanken fallen zu lassen weil sie befürchten, dass darunter der Umweltschutzgedanke leiden könnte. Doch das Gegenteil wäre der Fall, freiwerdende Mittel könnte man endlich in ECHTE Naturschutzprojekte investieren.
Du schreibst: “…macht es auch ökonomisch/strategisch Sinn, Technologien zu verwenden, die nicht auf begrenzten Ressourcen basieren…”
Dem stimme ich grundsätzlich voll zu, aber eben halt nicht kopflos und überstürzt! Wir sollten vielmehr sanft und mit Sinn und Verstand ins neue Energiezeitalter hinüber gleiten. Neue Technologien wie z.B private Solaranlagen müssen erst robust, bezahlbar und wirklich effizient sein. Das scheint leider noch immer bei weitem nicht der Fall zu sein: http://www.youtube.com/watch?v=gE25XJhWgbQ
7. Gangesdelta + “Lohachara”:
Du schreibst: “Irrelevant im Sinne der Klimadebatte…Informationen, die “Alarmismus” schürt..”
Ja genau, halt nur ein weiteres Beispiel dafür, wie von TV & Presse der Klimawandel pauschal für alles verantwortlich gemacht wird. Die tatsächlichen Gründe werden nicht recherchiert.
8. Arktis:
Du schreibst: “mitnichten ein “zweifellos positiver Trend”…”Der Rückgang des Sommereises ist das Problem, nicht der Winter. Und nicht nur die Fläche,sondern auch die Eisdicke (also das Volumen).”
Nicht nur die Fläche, auch die “Konzentration” hat laut den Satelliten-Vergleichsbildern stark zugenommen! Ein zumindest kurzfristiger Trend ist es ja wohl definitiv. Ob er sich langfristig halten kann ist allerdings zweifelhaft, aber man wird sehen. Der Sommer ist natürlich wichtiger. Beobachten wir also die kommende Entwicklung und warten wir auf die Daten von Cryosat-2…
9. Eisbären:
Du schreibst: “…ein trauriges Symbol dessen, was uns noch so bevorsteht…”
Die Eisbären haben mehrere Warmzeiten überstanden. Schon allein deshalb halte ich sie als Symbol für die “Gefahren des Klimawandels” völlig ungeeignet.
Du schreibst: “Sehr schön, dass du auch dafür bist, die Umwelt nicht überzustrapazieren. Im grundsätzlichen Ziel sind wir uns also einig!(…)”
Genau, Du kennst jetzt ja meine Meinung, und die ist: “Umweltschutz hat mit Klimaschutz nichts zu tun. Klimaschutz blockiert sogar den Umweltschutz, da für alles gleichzeitig die Mittel fehlen. Aus diesem Grunde könnte man sogar soweit gehen zu sagen: “Klimaschutz tötet Leben”! Doch vor allem: Klimaschutz durch CO2 Einsparung wird überhaupt nicht funktionieren.”
Ok, die Minimaldebatten Eisbär & Inseln können wir einstellen wie Du vorschlägst. Insgesamt mittlerweile zu viele Themen, zu viel Text. Treibhauseffekt wird auch langsam viel zu lang.
Meeresspiegelanstieg wäre vielleicht interessant. Ich sehe da nämlich keinen beschleunigten Anstieg, das sieht mir eher nach normalen Fluktuationen aus (siehe der Meeresspiegel-Link weiter oben). Der aktuelle Anstieg um durchschnittlich 1-3mm pro Jahr (können ja auch mal 0,5-5mm sein) ist nach einer Eiszeit jedenfalls ganz natürlich.
Gruß vom Doc!
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